Saarland

Cloefhänger – Die Saarschleife von oben erleben

Hier ein wortwörtlicher »Cliffhänger« für alle Abenteurer, die schwindelfrei sind. Im Naturschutzgebiet an der Saarschleife lädt Martin Hagerer in seine schwebenden Zelte ein. Dort können wir erleben, was sonst nur erfahrenen Alpinist*innen vorbehalten ist, eine Nacht im Hängezelt. Der Ausblick auf die in Nebel eingebettete Saarschleife am nächsten Morgen ist auf jeden Fall einmalig. Eine Unterkunft mit Spannungsfaktor!

Draußen Übernachten birgt immer ein kleines Abenteuer: Unerwartete Wetterumschwünge, eine gruselige Geräuschkulisse oder tierischer Besuch können für Aufregung sorgen. Doch im Saarland am kleinen Cloef, einem felsigen Aussichtspunkt, ist der Nervenkitzel vorprogrammiert. Hier an der Steilkante Saarsteig befestigt Martin Hager immer samstags seine hängenden Zelte in den Bäumen – die »Cloefhänger«. Nach seinen Reisen und Aufenthalten in den verschiedensten Ländern der Welt, in denen er zum Beispiel als Hundeschlitten-Guide in Wyoming jobbte oder auf einem Segelschiff am Great Barrier Reef anheuerte, zieht es den Abenteurer immer wieder zurück zu seinen Wurzeln ins Saarland.

Um Besuchern das Saarland von seiner schönsten Seite zu zeigen hat er sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Von wo könnte man wohl am besten dabei zusehen, wie sich die Saar im perfekten Bogen um den grünen »Lutwinuswald« legt? Ganz klar, von oben! Über Allem schwebend und mit dem verhallenden Ruf des Uhus im Ohr schlafen seine schwindelfreien Übernachtungsgäste im Baumbett ein, während es sich der Fluss morgens unter einer dichten Nebeldecke gemütlich macht.


Schwebende Zelte

Bevor man in diesen abenteuerlichen Genuss kommt, heißt es erstmal ran an die Arbeit. Kurz vor Dämmerung werden die sogenannten »Portaledges« zusammen mit Martin aufgebaut und in den Bäumen befestigt. Diese schwebenden Liegen, die gewöhnlich Alpinist*Innen zum Biwakieren an Felswänden benutzen, haben einen festen Rahmen, der mit Stoff bespannt ist. Das macht sie nicht nur zum Leichtgewicht, sondern auch super gemütlich. Vor dem Schlafen verbringt man noch ein bisschen Zeit am Feuer, lernt sich kennen und isst gemeinsam vom Schwenkgrill, in typisch Saarländer Art.

Nach einer Sicherheitseinweisung von Martin und mithilfe einer Strickleiter gelangt man auf die Plattform und kann sich in seinen warmen Schlafsack kuscheln. Da sich das Gewicht gleichmäßig verteilen muss, teilt man sich zu zweit Kopf an Fuß eine Liege. Zwischen Himmel und Erde, etwa drei Meter über dem Grund, scheinen die Sterne und Luft klarer zu sein. Dieser Ausblick und die Vorfreude auf das Nebelmeer in den frühen Morgenstunden helfen doch gleich, die Nerven ein wenig zu beruhigen und tatsächlich einzuschlafen. Am nächsten Morgen vor der Heimreise kommt Martin dann mit frischem Kaffee vorbei und lauscht den abenteuerlichen Geschichten der letzten Nacht.


Wanderlust im Naturschutzgebiet

Auch abseits der schwebenden Zelte gibt es im Naturschutzgebiet an der Saarschleife einiges zu entdecken. Direkt am Cloef befindet sich der Wanderweg Traumschleife Cloefpfad, eine Halbtagestour, die ihr super vor der Nacht über den Wolken genießen könnt. Gute Kondition und Trittsicherheit wird bei dieser Wanderung vorausgesetzt – insgesamt wollen 282 Höhenmeter vom tiefsten bis zum höchsten Punkt überwunden werden. Die Region Saar-Hunsrück zeichnet sich insgesamt durch einen hohen Anteil an Naturwanderwegen aus und bietet einen Mix aus schmalen Pfaden und breiten Wegen, die sich durch unberührte Landschaft ziehen. Hier könnt ihr ganz bewusst die Stille und einen einzigartigen Ausblick genießen, sogar bis nach Frankreich.

Immer samstags habt ihr die Gelegenheit, euch über die Steilkante baumeln zu lassen. Den Rest der Woche haben Wanderfans und Naturliebhaber genug Zeit die traumhaften Wanderwege zu erkunden: Das Saarland bietet Ruhe und abwechslungsreiche Landschaften. Wem das nicht genug ist, der rundet den Ausflug mit einem Besuch im benachbarten Frankreich ab.


Ausflugstipps für die Umgebung:

»Baumwipfelpfad«
Direkt am kleinen Cloef befindet sich der Baumwipfelpfad Saarschleife – Für alle, die nicht genug von der Aussicht bekommen können oder einfach mal einen Blick nach Frankreich werfen wollen. Bis zu 23 Meter über dem Boden schlängelt er sich durch die Bäume entlang von Lern- und Erlebnisstationen.

»Burg-Bistro«
Auf der anderen Seite der Saar, etwa acht Kilometer zu Fuß liegt die Burg Montclair. Dieses imposante Bauwerk galt lange Zeit als die mächtigste und größte Burg der Region. Heute beherbergt sie ein Burg-Bistro, in der man sich neben dem Ausblick noch eine Portion Pommes gönnen kann.

»Langstrecke«
Der 410 Kilometer lange Fernwanderweg besticht durch seine Erlebnisqualität und seine naturnahen Wege. Auf dem Saar-Hunsrück-Steig sind 70% der Pfade Waldboden, Graspfade oder führen entlang von Bachläufen. Felsen, Weinberge, Wälder und Moore machen den Weg abwechslungsreich und bieten fantastische Aussichten. Festes Schuhwerk ist hier Pflicht!


Übernachtung
Pro Person und Nacht 119,00 Euro

Anreise
Von Juni bis September ist der Treffpunkt für schwindelfreie Abenteurer der Parkplatz in der Cloefstraße im Kurort Orscholz. Dorthin gelangt ihr am besten mit dem Zug bis nach Merzig und dann weiter mit dem Bus.

Gut zu Wissen
Vier bis zehn Leute haben pro Nacht Platz. Den warmen Schlafsack und eine Stirn- oder Taschenlampe bringen die Gäste selbst mit. Eine Anmeldung per Mail ist vor Anreise nötig!


Martin Hager
Bahnhofstraße 65
66809 Nalbach

www.cloefhaenger.com
[email protected]

Instagram und Facebook


Fotos: Martin Hager, Johny Goerend, Thibault Milan

 

Kommentare sind geschlossen.