Noch einmal Meer sehen: Gerade in diesem Jahr sehnen wir uns nach dem Blick aufs Wasser und dem Sonnenuntergang, der irgendwann dahinter verschwindet. Wir haben uns auf die Suche nach den fünf besten Ostseestränden zum Entspannen und Selberentdecken gemacht. Denn mit ein bisschen Entdeckergeist finden sich auch an der Ostsee noch einsame Strände und geheime Buchten: Vom Darßer Weststrand über den Greifswalder Bodden bis zur Halbinsel Zudar.
Vor allem in diesem Jahr ist es nur schwer vorstellbar, dass es an der Ostsee noch Badestellen gibt, an denen man in Ruhe die Natur geniessen kann. Sofort kommen einem die Bilder und Schlagzeilen von überfüllten Stränden in den Kopf – Urlaub machen geht aber auch anders. Auf die sanfte Tour, fernab von Hotspots und »Overtourismus«. Dabei rümpfen wohl auch ohne Pandemie-Ausnahmezustand einige verächtlich die Nase, wenn man von der Ostsee spricht (was natürlich auch an den vermehrt auftauchenden Algen liegen könnte). Doch gibt es sie – die schönen und ruhigen Strandabschnitte, fernab der wuseligen Menschentrauben. Man muss nur nach dem Airbrush-Tattoo-Stand und dem Jetski-Verleih noch ein bisschen weiterlaufen und seine eigene »Slow-Travel-Route« einschlagen…
»Darßer Weststrand«
Weißer Sand im Naturschutzgebiet
Der Darßer Weststrand im Naturschutzgebiet Darßer Ort wird gerne beispielhaft für seine Rauheit und Wildheit herangezogen. Dieses wildromantische Fleckchen findet ihr hinter dem Ort Prerow. Der Strand empfängt euch nach einem kleinen Fußmarsch durch den Wald entlang alter Eichen, Kiefern und Buchen. Wer nicht so gut zu Fuß ist, nimmt gemütlich die »Darßer Bahn«. Wenn die Bäume von Dünen abgelöst wurden habt ihr es fast geschafft: Am Strand erwarten euch feinster, weißer Sand und die weite, blaue Ostsee.
»Halbinsel Zudar«
Rügen von der anderen Seite
Während im Norden Rügens im Sommer gefühlt jeder Zentimeter besetzt ist, findet sich im Süden selbst zu Corona-Zeiten noch ausreichend Platz um entspannte Tage am Meer zu verbringen. Etwas versteckt und nur zu Fuß zu erreichen ist der »gelbe Strand« auf der Halbinsel Zudar, nahe des gelben Ufers, dessen Namen es dem weichen Lehm zu verdanken hat. Gut geschützt in der Bucht gelegen geht hier alles ein wenig gemäßigter zu. Die Wellen wiegen sich hier langsam zum feinen, schmalen Sandstrand und die Sonne blitzt durch die hohen Kiefern, die den Strand abschirmen und für Rundum-Erholung sorgen.
»Greifswalder Bodden«
Die einsamen Strände der Ostsee
Wer sich zu Fuß oder mit dem Rad auf den Weg macht die Landschaft zwischen Stralsund und Greifswald zu entdecken, wird dort viele kleine und verlassene Strände entdecken. Hier hat man das Gefühl wirklich »draussen« zu sein. Auf dem Ostseeküstenradweg, der die gesamte deutsche Küste entlang führt, wird außerdem für ordentlich Abwechslung gesorgt: Teilweise radelt man mit Meerblick, durch Naturschutzgebiete, Wälder oder an Steilküsten entlang. Dabei sollte man immer die Augen offen halten nach den schönen, naturbelassenen Badestellen.
»Nienhagen«
Sandstrand am Gespensterwald
Ein naturbelassenener Sandstrand mit traumhaften Panorama erwartet euch in Nienhagen. Vom Strandbad aus macht ihr euch am besten zu Fuß auf den Weg in Richtung Steilküste und genießt dort die ungestörte Ruhe mit dem romatisch-gruseligen Gespensterwald im Rücken, der im Sommer kühlen Schatten spendet. Wer den Wald dann noch von oben sehen will, aber schon müde vom langen Fußmarsch ist, nimmt einfach die Bäderbahn Molli und gondelt bequem zwischen Strandbädern und Steilküste hin und her. Auch zwischen Börgerende und Heiligendamm findet ihr traumhafte, einsame Strände um euch zu erholen.
»Geheimtipp«
Der einsame Strand zum Selberentdecken
Einsame Strände auf Usedom? Gibt’s nicht? Kleiner Tipp: Usedom trägt auch den Namen »Uznam« und dort sieht die Welt gleich ganz anders aus!
Fotos: Michael Held, Marcin Jozwiak