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Weltbienentag - Vier Tipps zum Schutz der Wildbienen

Kleine Tiere mit großer Bedeutung: Wildbienen sind unsere fliegenden Superhelden für ein ausgewogenes Ökosystem – und doch bestandsgefährdet. Ohne die bestäubungswilligen Insekten würde es dabei weitaus weniger bunt zu gehen, sind sie doch für unsere Biodiversität unabdingbar. Wildwiesengängerin Anna-Lena verrät euch hier vier Tipps, wie ihr schnell und einfach zu Bienenretter*innen werdet. Am Schluss findet ihr noch einen Hinweis auf eine bienenfreundliche Verlosung.

Am 20. Mai ist Weltbienentag: Das Datum soll uns an den Geburtstag von Anton Janša erinnern. Der Slowene wurde 1770 als Bienenexperte zum Leiter der kaiserlichen Bienenschule unter Maria Theresia benannt und hat der Welt viel über Bienen beigebracht. Heute wird der Tag international dazu genutzt, um auf die aktuelle Situation der Bienen aufmerksam zu machen. Denn die weltweite Bienenpopulation schrumpft massiv und benötigt unseren Schutz. Die gelb-schwarz gestreiften Tiere sind schließlich verantwortlich für die Fortpflanzung von über 80% unserer heimischen Blütenpflanzen, die uns wiederum zur Nahrung oder Medizin dienen. Für ein ausgewogenes Ökosystem spielen vor allem die fleißigen Wildbienen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu ihren Verwandten den Honigbienen liegt ihr Hauptaugenmerk nicht auf der Produktion von Honig, sondern der Bestäubung.

Weltweite Bienenpopulationen in Gefahr

Fast die Hälfte der in der Roten Liste bewerteten 557 Bienenarten sind bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen für das Bienensterben: Zum Beispiel verringern Monokulturen in der Landwirtschaft das Nahrungsangebot für Bienen. Aber auch der Lebensraum verkleinert sich für die Wildbienen immer mehr. Freie Flächen werden schnell bebaut und mögliche Nistorte, wie Totholz, aus Gärten entfernt. Zudem wirken Insektizide nicht nur bei vermeintlichen Schädlingen, sondern schwächen oder töten auch Bienen. Herbizide wiederum vernichten sämtliche Ackerbeikräuter und somit wichtige Nahrungs, Nist- und Überwinterungsquellen.

Vier Tipps, die unseren Wildbienen helfen

Die gute Nachricht: Wir alle können ohne viel Kosten und Mühe etwas tun, um die Wildbienen zu schützen. Statt über fein gestutzte Gärten freuen sich die kleinen Bestäuber nämlich am liebsten über wilde Wiesen und eine Vielzahl an Blühpflanzen. Und ganz ehrlich: So eine bunte Blühpflanzenmischung macht sich auch im Blumenkasten schöner als so manche Fertigpflanze. Was den Wildbienen neben der Nahrungsgrundlage noch hilft, verraten wir euch hier.

 

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1. Ein Buffet für Bienen säen

Zuerst einmal gilt es, überhaupt auf Fensterbrett, Balkon oder im Garten Pflanzen zu verbreiten. Je vielfältiger diese sind, umso besser! Die Pflanzen sollten idealerweise zeitversetzt blühen, so dass die Bienen möglichst von Frühling bis Herbst versorgt sind. Bei den Pflanzenarten selbst kommt es oft weniger auf das Aussehen als die inneren Werte an. Einfach zugängliche, mit Nektar und Pollen gefüllte Blüten, sind ideal für die summenden Helfer. Eine Übersicht gibt zum blühenden Lieblingsessen der Bienen findet ihr bei dem Bildungsprojekt Bienenretter.

 

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2. Samenbomben bauen

Wer nicht nur seinen eigenen Balkon, sondern im besten Falle gleich ganze Flächen in der Stadt für Bienen aufbereiten möchte, baut sich am besten ein paar Samenbomben. Diese enthalten neben Samen auch Erde und Tonpulver, das reich an Mineralien ist, um den Samen den Start in freier Wildbahn zu erleichtern. Je nachdem, wo die selbstgemachten »Seed Bombs« abgeworfen werden sollen, empfehlen sich unterschiedliche Samenarten. Dieses einfache DIY-Projekt eignet sich super als gemeinsame Aktivität am Wochenende, um die hoffentlich letzten Tage im Corona-Lockdown zu verkürzen. Eine Anleitung für eure Samenbomben findet ihr beim beispielsweise bei Waschbär. Fertige Samembomben gibt es unter anderem bei Rankwerk, die bunte Variante liefert euch das Team von Saatgutkonfetti.

 

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3. Insektenhotel aufstellen

Sobald für Nahrung gesorgt ist, könnt ihr den Bienen mit Wohnraum aushelfen. Weil der geeignete Lebensraum für Bienen und insbesondere Wildbienen immer geringer wird, könnt ihr ihnen einfache Nisthilfen bauen. Denn der Begriff »Insektenhotel« ist eigentlich zu kurz gedacht, da die Bienen idealerweise mehr als ein paar Nächte bleiben. Damit sie sich wohlfühlen, gibt es für unterschiedliche Bienenarten und deren Bedürfnisse ein paar Details zu beachten. Die Nisthilfen lassen sich auch mit kleinem Aufwand und natürlichen Materialien, die ihr nicht extra kaufen müsst, bauen. Falls es doch schneller gehen soll: Beim NABU findet ihr artgerechte Behausungen für die fliegenden Superhelden.

 

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4. Bienenfutterautomat aufstellen

Ihr möchtet insbesondere als Verband, Gemeinde oder Firma etwas für die Bienen tun? Dann stellt euch doch einen Bienenautomat gefüllt mit »Blumensamenkapseln« vors Büro oder Vereinshaus. Die früheren Kaugummiautomaten werden in liebevoller Handarbeit upgecycelt und befüllt. Die Mehrwegkapseln sind wiederverwendbar, eine praktische Sammelbox zur Kapselrückgabe kann direkt mitbestellt werden. Ausgedacht hat sich das Ganze Sebastian Everding – zunächst als Einzelstück. Aufgrund der hohen Nachfrage ist seit Anfang 2020 in Zusammenarbeit mit der »Bienenretter Manufaktur« in Frankfurt der praktische Bienenautomat in Produktion gegangen.

Weil wir diese Woche nicht nur den Weltbienentag, sondern auch unseren ersten Geburtstag feiern, verlosen wir ein buntes Paket an alle Bienenretter*innen. Über Instagram könnt ihr ein blumiges Bienenbuffet von »Rankwerk« sowie ausgewählte Naturkosmetik aus Bienenwachs von 4 PEOPLE WHO CARE gewinnen. Das Hamburger Unternehmen unterstützt mit jedem Verkauf den Anbau von Blühwiesen zum Schutz der Bienen und mehr Artenvielfalt. Weitere Verlosungen findet ihr hier.


Unser Filmtipp zum »Weltbienentag«:

Dass das Bienensterben nicht nur Thema in Deutschland, zeigt der Dokumentarfilm »More than Honey« des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof. Der war durch seinen Großvater und dessen Bienenhaus schon früh mit der Welt der fleißigen Insekten vertraut. Durch seine Tochter Barbara, die in Australien ein Bienen-Forschungsprojekt leitet, ist er heute noch mit dem Thema eng verbunden. Der Film führt uns einmal um den Globus: Es geht um Bienenköniginnenzucht in Österreich, den Zusammenhang von Massentierhaltung und Krankheitsübertragung zwischen Bienenvölkern in den USA sowie die Blütenbestäubung per Hand aufgrund des Bienensterbens in China. Ein echter Augenöffner, der erklärt, warum Bienenschutz so wichtig ist. »More than Honey« von Markus Imhoof über die Homepage


Fotos: Kristijan Arsov, 4 PEOPLE WHO CARE, More than Honey


Ein summendes Juhu auf 4 PEOPLE WHO CARE, die diese Verlosung durch eine Kooperation ermöglicht haben

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